Zurück zu den Wurzel

Weltladen Rheda feiert sein 40-jähriges Bestehen

Die Gemeinde bedankte sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Weltladens.

Petra Mohr und Wennemar Schweer freuen sich über den neuen-alten Raum für den Weltladen im Schnitkerhaus. Fotos: fra

RHEDA-WIEDEBNBRÜCK – Pünktlich zum Jubiläum ist der Welt-Laden der Versöhnungskirchengemeinde an seinen ursprünglichen Standort zurückgekommen. Zahlreiche Mitarbeiterinnen, Sympathisanten sowie Vertreter aus Politik und Kirche waren ins neue Gemeindehaus in der Schulte-Mönting-Straße gekommen, um das 40jährige Bestehen der Weltladenarbeit in Rheda zu feiern. 

„Was uns verbindet, ist der Wunsch, dass es auf dieser Welt menschlicher und gerechter zugeht“, sagte Dr. Wennemar Schweer, Pfarrer i.R., in seiner Begrüßung. Der Weltladen ist wieder eingezogen in das frisch renovierte und umgebaute Schnitkerhaus und damit zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Schweer erinnerte daran, dass „inspiriert vom Geist Jesu und der Idee einer solidarischen Weltgemeinschaft junge Leute vor genau 40 Jahren die sogenannte Dritte-Welt-Gruppe der evangelischen Jugend ins Leben gerufen“ hatten. Mit einem Bildervortrag verdeutlichte er dann, dass die Arbeit bis heute ein Erfolgsprojekt ist.

Angefangen hat alles 1977 mit dem Verkauf von Fair-Trade-Produkten auf dem Wochenmarkt in Rheda. Es folgte die bundesweite Aktion „Jute statt Plastik“, heute so aktuell wie damals. Mit dem Verkauf von Produkten aus dem fairen Handel wurde und wird den Menschen weltweit in armen Ländern geholfen, unter fairen Bedingungen zu produzieren, faire Löhne zu erhalten und faire Preise für ihre Produkte zu erwirtschaften.

Schweer erinnerte auch daran, dass die Jugendlichen der Gemeinde sich immer wieder auf politischer Ebene einmischten. Sie fuhren nach Straßburg und debattierten mit Europa-Abgeordneten. Doch die kritischen Bemerkungen der Jugendlichen verhallten ungehört, so Schweer weiter.

Eine besondere Aktion der Gruppe war die Unterstützung für ein Zentrum in Kananga/Zaire, wo Menschen mit Behinderungen leben. Mehr als 60 Fahrräder wurden gesammelt und per Lkw in eine Missionsstation nach Brüssel geschafft und dann nach Zaire verschifft. Später wurden auch Nähmaschinen, Rollstühle und Gehhilfen gespendet. Eine weitere besondere Leistung war der Bau einer eigenen Verkaufshütte für das Adventskrämchen. Sie tut noch immer dank ihrer soliden Bauweise ihren Dienst. Heute sind zahlreiche Frauen aus dem Abendkreis der Frauenhilfe dabei, weil aus den Jugendlichen von damals Berufstätige wurden, die weniger Zeit hatten oder gar nicht mehr in Rheda leben. Deshalb war der Weltladen auch zwischenzeitlich im Gemeindehaus an der Ringstraße, weil es für die Frauen einfacher war, von dort aus die Waren anzubieten und alles zu organisieren.
„Sie tun ihr Bestes und das verdient höchste Anerkennung“, lobte Bürgermeister Theo Mettenborg die Aktiven, die mithelfen, dass die Welt besser aussieht. Er freute sich, dass die Stadt diesen Gedanken auch aufgegriffen und das Siegel „Fair-Trade-Stadt“ erhalten hat.

Pfarrer Rainer Moritz unterstrich, dass es das Beste wäre, wenn es den Weltladen gar nicht geben müsste. Doch in der Realität sehe es anders aus, und deshalb seien solche Läden wichtig. Er freute sich besonders darüber, dass der Laden nun wieder, wie zu den Anfangszeiten, im Schnitkerhaus beheimatet ist und lud alle Anwesenden ein, sich den Laden nicht nur anzusehen, sondern auch kräftig einzukaufen.  (fra)