„Zusammen schafft ihr das!“

Johannes-Kirchengemeinde Quelle-Brock verabschiedet Carsten Ledwa

Die Pfarrer Matthias Dreier, Carsten Ledwa und Superintendent Frank Schneider (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Quelle. Für ihn haben sie noch einmalmal alles gegeben, die Haupt- und vor allem die vielen Ehrenamtlichen der Johannes-Kirchengemeinde Quelle-Brock: Mit einer musikalisch wie emotional überbordenden Feier verabschiedeten sie Pfarrer Carsten Ledwa nach 28 Dienstjahren in den Vorruhestand.

„Wir lassen ihn nicht gerne gehen“, machte Finanzkirchmeister Hans-Georg König gleich zu Beginn des Gottesdienstes am Sonntag Trinitatis deutlich. Das Datum hatte Pfarrer Ledwa mit Bedacht gewählt, denn er wurde zu Trinitatis 1986 ordiniert und im Jahr darauf – wiederum zu Trinitatis - als Pfarrer in Quelle eingeführt. Christ sei er, weil er sich von Jesus zum ewigen Leben habe verführen lassen, bekannte Ledwa in seiner letzten Predigt als Gemeindepfarrer. „Pastor bin ich geworden, weil ich auch andere zu diesem Leben verführen wollte.“ Er appellierte an die Gemeinde, auf das Wirken des Heiligen Geistes zu vertrauen. „Ich freue mich auf den frischen Wind, der demnächst hier wehen wird.“


Neben Dorothea Sandmeyers Orgelspiel erklangen Posaunen-und Flötenklänge, es sangen Kirchen- und Gospelchor sowie Kinder der Kindertagesstätten „Johannes“ und „Am Park“.


Superintendent Frank Schneider blickte auf Ledwas Wirken zurück und würdigte auch das Engagement seiner Frau Annette: „Sie beide haben mit ihrer Familie in dieser Gemeinde ein Zuhause gefunden und es für andere zu einem Zuhause im Glauben gemacht.“ Dann entpflichtete Schneider Ledwa von seinem Dienst und sprach ihm den Segen Gottes zu. Stehend spendete die Gemeinde ihm minutenlang Applaus.


Etliche Gemeindeglieder nutzten die Gelegenheit, sich im Anschluss persönlich von ihrem scheidenden Pfarrer zu verabschieden und ihm alles Gute zu wünschen. Weitere – teils gereimte - Abschiedsworte und Geschenke aus Gemeinde und Nachbarschaft gab es im Gemeindehaus. Die Ten Sing-Gruppe trug zwei Lieder vor und der Gospelchor versetzte die Ledwas kurzerhand mit Liegestühlen, Sonnenhüten und entsprechenden Kaltgetränken in Urlaubsstimmung. So wich die Wehmut allmählich heiterer Leichtigkeit.


Carsten Ledwa selbst zeigte sich überwältigt und zutiefst dankbar von so viel liebevoller Aufmerksamkeit: „Das alles hier ist nicht selbstverständlich. Aber zusammen schafft ihr das!“


Bis zum Ende des Kirchenjahres will Ledwa erst einmal eine pastorale Pause einlegen. Er freut sich darauf, öfter seine drei erwachsenen Kinder zu besuchen, die in ganz Deutschland verstreut leben. Seinem geliebten Theaterspiel jedoch will er – zur Freude der Gruppe „Rostfrei“-  treu bleiben.

Ledwas Pfarrstelle wird mit 75 Prozent Dienstumfang wieder besetzt. Das Bewerbungsverfahren läuft.

kj