Zuversicht ausstrahlen in unsere Stadt

Die ökumenische Gebetswoche der Christen in Gütersloh vom 24. bis 27. Januar 2021 anders als jemals zuvor

Das Organisationsteam der ökumenischen Gebetswoche des Gütersloher Christenrates (v.l.): Pfarrerin Erika Engelbrecht, Seelsorger der Neuapostolischen Gemeinde, Hans-Jürgen Berg und die Friedrichsdorfer Pfarrerin Dorothee Antony auf der Bank am „Haus der Begegnung“ in der Kirchstraße 14a. Foto: CG

GÜTERSLOH – „Gesundheit und Zuversicht“ – dieser Wunsch, dieser Zuspruch sei in diesen Tagen ersehnter und gefragter bei allen Menschen weltweit, so das Organisationsteam des Christenrat Gütersloh, bestehend aus den beiden Pfarrerinnen Erika Engelbrecht und Dorothee Antony sowie dem Seelsorger der Neuapostolischen Gemeinde, Hans-Jürgen Berg. Sie sprechen für zwölf christliche Kirchen und Gemeinschaften in der Stadt und teilten jetzt mit, dass aufgrund der aktuellen Corona-Situation das geplante Programm mit Begegnungen unter Einhaltung der Pandemie-Regeln nicht stattfinden kann.

Der Christenrat als ökumenische Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinschaften ruft seit 13 Jahren in der letzten Januarwoche zum gemeinsamen Gebet auf. Die gewählten Orte der Begegnungen waren immer ungewöhnlich: Ob in Maschinenhallen, im Rathaus oder der Theater-Lobby, Christ*innen trafen sich zum Gebet. Ein Höhepunkt der Gebetswochen war – jeweils zur Wochenmitte das Rathaus als Ausdruck der Verbundenheit zwischen politisch verantwortlichen und Bürger*innen im gemeinsamen Suchen um das „Beste der Stadt“.

„Auch wenn sich solche persönlichen Treffen in diesem Jahr verbieten, wollten wir unbedingt ein Zeichen setzen, dass Sorge und Gebet füreinander und für unsere Stadt gerade jetzt umso wichtiger sind“, so Erika Engelbrecht, Sprecherin des Christenrates. „Wir laden dazu ein, die Abende dieser Woche zuhause oder auf einem Spaziergang im Sinne unserer Gebetswoche zu nutzen“, rät das Vorbereitungsteam.

Was im öffentlichen Raum passiert
Von Montag, 24. Januar, bis zum Samstag, 29. Januar, wurde die Gebetswoche musikalisch untermalt vom Glockenspiel am Rathaus. In der Abenddämmerung erklingt gegen 17 Uhr eine Melodie. „Von guten Mächten treu uns still umgeben“, verrät Joachim Martensmeier, ehemaliger Dezernent der Stadt Gütersloh, dass er live die Vertonung des berühmten Gedichtes von Dietrich Bonhoeffer auf dem Manual im Rathaus spielen wird. „Die Melodie ist umso passender, da das Glockenspiel mit seinem eingeschränkten Tonumfang mit 35 Tasten recht gewöhnungsbedürftig zu bespielen ist“, so Martensmeier.

Zusätzlich soll als Anstoß und Erinnerung die Projektion „Gesundheit und Zuversicht“ an der Rathauswand dienen. Auch das Geläut der Gütersloher Kirchen ruft – schon seit dem 4. Advent und auch im ersten Lockdown –,zum ökumenischen Corona-Gebet auf. Brennende Kerzen in den Fenstern unterstützen das Gedenken. Weitere Anregungen und Impulse für die Gebetswoche  – und auch darüber hinaus – sowie ein Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise sind auf den Internet-Seiten des Christenrates unter www.kirche-in-guetersloh.de zu finden.         CG


Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise

Guter und barmherziger Gott!
In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu Dir
und werfen unsere Sorgen auf Dich.
Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen.
Du bleibst uns nahe,auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen.
Wir sind in deiner Hand geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.

Wir bitten Dich:
für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;
für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind;
für alle verstorbenen und für die, die um sie trauern;
für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten.
Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht,
den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle.

Wir bitten dich:
für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen;
für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;
für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen;
für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes frohe Botschaft zusagen.
Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.

Wir bitten dich:
für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen,
für alle, die um ihre Zukunft fürchten,
für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewöhnt sind,
für alle, die die Betreuung von Kinder und Jugendlichen übernommen haben.
Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung.

Wir bitten dich:
für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist,
für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können,
für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind.
Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht.
Auch bitten wir dich für uns selbst:
Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen.
Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen
und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden.
Erhalte uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott,
der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt.
Dir vertrauen wir uns an,
Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

Wir beten mit der ganzen Christenheit das Vater unser.

Weiterführende Informationen finden sich auf den jeweiligen Internet-Seiten der Kirchen und Gemeinschaften.